In unserer Rubrik «Menschen» stellen wir dir heute Daniel vor – Redaktor, Texter, Fotograf, Layouter und engagierter Mitgestalter des Coworking Spaces Webergut. Daniel Wietlisbach gestaltet neben Magazinen auch bei Urbane Dörfer aktiv mit. Gemeinsam mit Barbara Zesiger übernimmt er ab dieser Ausgabe die Leitung der Newsletter-Redaktion.
Foto: © Stefan Marthaler / Text: Magdalena
Daniels beruflicher Werdegang ist von zahlreichen Wendungen geprägt, hat jedoch einen klaren roten Faden: den Mut, seinen Leidenschaften zu folgen und die Offenheit für Neues.
Eigentlich schloss Daniel eine Lehre als Tiefbauzeichner ab. Doch durch seine Begeisterung für Modelleisenbahnen begann er schon früh mit dem Texten und Fotografieren für eine Fachzeitschrift. Dadurch ergab sich ein anderer Weg als geplant – er erhielt das Angebot für eine Stelle bei einem neu gegründeten Modellbahn-Magazin. Für diese Chance packte Daniel seine Sachen und zog nach Bern – anfangs schlief er auf einer Matratze im Büro, bis er eine Wohnung fand. Gemeinsam mit zwei Kollegen baute er das Projekt auf, testete und lernte. Dieser Pioniergeist zieht sich durch sein Leben. «Wir haben auf den ersten Mac’s Layouten gelernt und es bei der Erstausgabe ordentlich übertrieben. Das Ergebnis war furchtbar, weil jeder Artikel in einer anderen Schrift gesetzt war», erzählt er lachend. «Aber bei der zweiten Ausgabe hatten wir dann schon ein Konzept.»
Sein Interesse an Fotografie wuchs, es folgte eine Ausbildung zum Fotografen und eine Zeit, in der er als solcher selbständig arbeitete. Durch die Gründung seiner Familie entstand der Wunsch nach mehr Planbarkeit und Struktur im Alltag. Mit seiner Erfahrung, dem gesammelten Wissen und der positiven Resonanz vom Markt beschloss er, sein eigenes Magazin «Laster & Bagger» ins Leben zu rufen. Dieses feierte im November bereits das 15-Jahr-Jubiläum! Wir gratulieren an dieser Stelle sehr herzlich!
Heute arbeitet Daniel zusätzlich an den Magazinen «Länggassblatt» und «Dialog» und als freier Autor weiterhin für Modellbahn-Zeitschriften im In- und Ausland. (Einblick in seine fantasievolle Modelleisenbahn-Welt erhält man auf Instagram unter dem Account @oystadsbanen.)
Die Tätigkeit als Redakteur und Fotograf fördert oft ein eher zurückgezogenes Arbeiten – ein Gegensatz zu Daniels Natur als geborener Coworker. Er arbeitet gerne mit und umgeben von Menschen. Daher ist es wenig überraschend, dass er über 20 Jahre Erfahrung im Coworking hat – und diese ausschliesslich positiv, wie er betont.
Als das Gebäude, in dem er zuletzt arbeitete, verkauft wurde, begann Daniel mit der Suche nach einer Bürogemeinschaft in der Umgebung. Zwei Optionen standen zur Auswahl: «Die eine Möglichkeit gab mir mehr Sicherheit, aber mein Herz hat mich ins Webergut gezogen. Der Spirit hier hat etwas ganz Besonderes und Begeisterndes. Als ich meiner Frau das Gebäude von aussen zeigte, trafen wir zufällig Matthias, und er lud uns spontan nach drinnen ein. Da war die Entscheidung gefallen.»
«Vieles an Urbane Dörfer und am Webergut hat mich angesprochen, besonders das Pionierhafte, das sich auch oft in meiner Geschichte widerspiegelt. Ich wurde noch an keinem Ort so offen aufgenommen», sagt Daniel. «Es braucht immer beide Seiten: Wenn du dich engagieren willst, ist das das eine. Aber es braucht auch Menschen, die offen für neue Menschen und Ideen sind. Das habe ich hier sehr positiv erlebt. Auch, dass, wenn man mit einer Idee kommt, die erste Reaktion nicht ja, aber … ist, sondern cool, luege mer! Das ist eine ganz andere Grundhaltung. Natürlich heisst das nicht, dass die Idee immer umgesetzt wird – manchmal gibt es später gute Gründe dagegen. Aber die grundsätzliche Offenheit und positive Einstellung gegenüber neuen Ideen sind extrem inspirierend.»
«Sobald die Entscheidung gefallen war, hierher zu kommen, war auch klar, dass ich mich engagieren wollte. Deshalb bin ich zuerst Genossenschafter geworden», erinnert sich Daniel. Ein halbes Jahr später wurde er Dorfpionier und bringt sich seither aktiv in die Entwicklung und Gestaltung des Urbanen Dorfs Webergut ein.
Anfangs musste er seinen Platz in diesem vielseitigen Projekt finden, das durch eine Kombination aus gemeinschaftlichem Wohnen, innovativen Arbeitsformen und einer nachhaltigen Lebensweise besticht. Neben den geplanten Wohnformen umfasst das Konzept unter anderem Coworking-Möglichkeiten, Gemeinschaftsräume, kulturelle Veranstaltungen und Angebote im Ernährungsbereich. Um sich nicht zu verzetteln, konzentriert Daniel sich heute auf den Bereich Coworking und ist aktuell beispielsweise im Gespräch mit Interessenten für die geplanten Wohnateliers im Erdgeschoss des zukünftigen Urbanen Dorfes.
Neu hinzugekommen ist für ihn die Arbeit am Newsletter. Dabei fliessen viele Fähigkeiten ein, die er bereits mitbringt. «Zudem verstehe ich mich bestens mit Barbara, arbeite gerne mit ihr zusammen und freue mich auf das gemeinsame Projekt!» Der Newsletter ist ein neues Medium, das Daniel schon länger interessiert. Auf die Frage, wo er die Ideen für die Artikel und Beiträge findet, antwortet er: «Die Geschichten begegnen einem teilweise von selbst, wenn man offen durchs Gebäude geht oder mit den Menschen spricht.»
Wenn du mehr über Daniel und seine Arbeit erfahren möchtest, besuche Laster & Bagger.