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Magdalena - die Gestalterin
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Menschen im Urbanen Dorf – Magdalena

In unserer Rubrik «Menschen» stellen wir dir heute Magdalena Preimesberger vor – Designerin, Projektmanagerin und leidenschaftliche Unterstützerin gemeinschaftlicher Wohnprojekte. Ein Jahr lang hat Magdalena mit Matthias Tobler auch für Urbane Dörfer gearbeitet, hat Zwischennutzungen betreut, Workshops gestaltet und Texte verfasst. Sie bleibt nun der Genossenschaft als Ehrenamtliche treu – ein Engagement, das von ihrer tiefen Überzeugung für Gemeinschaft und Nachhaltigkeit geprägt ist.

Text: Barbara Zesiger Foto: Marcial Sommer

Wer Magdalena Preimesberger kennenlernt, merkt schnell: Sie ist jemand, der Brücken baut – zwischen Menschen, Ideen und Möglichkeiten. Geboren und aufgewachsen in Hallstatt, einem kleinen Ort in Österreich mit beeindruckender Natur und reicher Geschichte, prägte sie früh die Gemeinschaft vor Ort. «Ich habe miterlebt, wie ein verschlafenes Dorf durch den Massentourismus in ein regelrechtes Chaos verwandelt wurde», erzählt sie. Diese Erfahrung sensibilisierte sie dafür, wie wichtig es ist, Menschen in die Gestaltung ihrer Lebensumgebung einzubeziehen.

Nachhaltigkeit war in Magdalenas Familie stets präsent. Ihre Mutter führt einen Permakulturgarten, und bereits als Kind lernte sie, wie viel Arbeit hinter selbst angebautem Gemüse steckt. «Das hat meinen Blick auf Ressourcen geprägt – und auf den Wert von Dingen, die man mit den eigenen Händen schafft», erinnert sie sich.

Dieser Hintergrund führte sie ins Studium von Design und Produktmanagement, wo sie ihren Fokus auf Social Design und partizipative Gestaltung legte. Dabei ging es für sie nicht um Konsumgüter, sondern um gesellschaftliche Fragen: Wie können wir Räume gestalten, die Gemeinschaft fördern? Wie können Lösungen entwickelt werden, die Menschen aktiv einbeziehen?

Ein Jahr, viele Perspektiven

Als Magdalena 2021 für ihren Master in Design Research nach Bern zog, führte sie ihr Interesse an gemeinschaftlichen Wohnformen irgendwann zu Urbane Dörfer. Über ein Interview mit Matthias Tobler, einem der Pioniere der Genossenschaft, entstand der Kontakt – und schliesslich eine einjährige Anstellung bei ihm.

«Es war ein Jahr voller prägender Eindrücke und Erfahrungen», sagt Magdalena rückblickend. Besonders spannend fand sie die Vielfalt ihrer Aufgaben. In der Zwischennutzung Melchenbühl (Gümligen) betreute sie Räume, organisierte Veranstaltungen und erlebte, wie Menschen vor Ort durch die gemeinsame Nutzung enger zusammenwachsen. In einem Innovationsteam half sie mit, die Grundlagen für einen FoodHub Bern zu schaffen, der regionale Ernährungssysteme fördern soll. In Workshops mit Landwirt*innen, Food-Startups, Köch*innen etc. entstanden konkrete Initialprojekte und eine nachhaltige Ernährungsstrategie für das Urbane Dorf Webergut. Aber auch das Schreiben wuchs ihr ans Herz: «Im Kommunikationsteam habe ich meine Liebe für Texte entdeckt. Es macht mir Freude, die Geschichten hinter den Projekten sichtbar zu machen.»

Was sie besonders inspirierte, waren die Menschen: «Die Pionier*innen der Urbanen Dörfer geben mit so viel Leidenschaft und Ausdauer alles für die Projekte. Es ist beeindruckend zu sehen, wie viel Herzblut und Durchhaltevermögen hier zusammenkommen.»

Genossenschaftliches Arbeiten – Herausforderungen und Chancen

In ihrer Zeit bei Urbane Dörfer konnte Magdalena nicht nur ihre Fähigkeiten vertiefen, sondern auch die Besonderheiten des genossenschaftlichen Arbeitens kennenlernen. «Es ist etwas Besonderes, auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten, oft ehrenamtlich», erzählt sie.

Natürlich gehören Konflikte und Meinungsverschiedenheiten dazu, doch Magdalena hat den Umgang damit als konstruktiv erlebt. «Es gibt viele unterschiedliche Perspektiven, und genau das ist der Reichtum. Durch den respektvollen Austausch entstehen oft die besten Ideen.»

Für Magdalena zeigt die Arbeit bei Urbane Dörfer, wie wichtig es ist, Dinge auszuprobieren und aus Fehlern zu lernen. «Hier behauptet niemand, bereits alle Antworten zu haben. Stattdessen wird getestet, was funktioniert – immer mit einer offenen und inklusiven Haltung.»

Gemeinschaft braucht Vielfalt

Ein Thema, das Magdalena besonders beschäftigt, ist die Frage der Inklusion: Wie können Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen Teil der Gesellschaft sein und aktiv einbezogen werden? Projekte wie das Lernökosystem im Urbanen Dorf Webergut bieten ihrer Meinung nach vielversprechende Ansätze, um Bildung und Lernen wieder stärker mit dem Alltag und der Gemeinschaft zu verknüpfen. «Die Idee, dass Lernen überall und mit allen Generationen stattfinden kann, ist unglaublich kraftvoll», sagt sie. Gleichzeitig zeigt ihre Erfahrung, dass Inklusion eine gemeinsame Herausforderung bleibt: «Alleinerziehende, Menschen mit mehreren Jobs oder junge Leute in Ausbildung haben oft weder die Zeit noch die Ressourcen, um aktiv an solchen Projekten mitzuwirken – obwohl gerade sie enorm davon profitieren würden.»

Die Frage, wie Inklusion gelingen kann, ist ein bedeutendes Lernfeld für die Genossenschaft und alle Beteiligten. Für Magdalena ist es eine Herzensangelegenheit, solche Barrieren zu verstehen und gemeinsam Wege zu finden, sie abzubauen. «Vielfalt ist die Grundlage für nachhaltige Gemeinschaften», sagt sie überzeugt.

Ein Ehrenamt für die Zukunft

Obwohl ihre befristete Anstellung bei Matthias Tobler endet, bleibt Magdalena Urbane Dörfer treu. Sie wird weiterhin als Ehrenamtliche im Redaktionsteam arbeiten und könnte sich vorstellen, auch andernorts weiter mit anzupacken. «Es gibt so viele spannende Projekte bei Urbane Dörfer. Aber ich muss schauen, wie viel Zeit bleibt, sobald ich einen neuen Job gefunden habe.»

Für Magdalena ist das Ehrenamt mehr als nur ein Beitrag zur Genossenschaft – es ist eine Quelle der Zuversicht: «Die Arbeit bei Urbane Dörfer gibt mir Hoffnung. Es ist etwas anderes, nur zu wissen, dass Menschen etwas verändern wollen, oder selbst Teil davon zu sein. Veränderung ist möglich – sie beginnt dort, wo Menschen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.» Mit ihrer offenen, neugierigen Haltung bleibt sie nicht nur Urbane Dörfer, sondern vor allem ihren eigenen Werten treu.

Hast du Lust, mitzuwirken?

Magdalenas Engagement zeigt, was möglich ist, wenn wir Verantwortung übernehmen und zusammen etwas verändern. Willst du Teil davon werden? Dann komm vorbei! Der Flohmarkt am 2. März oder der Infoabend am 10. März sind perfekte Gelegenheiten, die Projekte und Menschen von Urbane Dörfer kennenzulernen.

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