Das Herzstück meiner Arbeit ist die Entwicklung des sogenannten «Cockpit Canvas» – ein Instrument, die wesentlichen Entwicklungsfelder einer Genossenschaft übersichtlich auf einer Seite darstellt.
Durch die Fokussierung auf 4 Sparten mit je 3 Handlungsfeldern – von der Vorstandsarbeit bis hin zur Mitgliederentwicklung – bietet das Cockpit eine pragmatische Basis für die Analyse des Ist-Zustands und die Ableitung entsprechender Handlungsstrategien.
Ein besonderer Mehrwert des Modells liegt in seiner Einfachheit und der bewussten Mischung aus quantitativen und qualitativen Indikatoren. Damit trägt es der Realität junger, oft ehrenamtlich geführter Genossenschaften Rechnung und ermöglicht eine effektive Selbstreflexion sowie das gezielte Management von Ressourcen und Entwicklungspotenzialen.
Zahlen als Indikatoren sind gut und recht. Um den Zustand einer Organisation zu erfassen, braucht es jedoch eine ganzheitliche Perspektive. Fachkompetenzen, gelebte Werte oder Konfliktfähigkeit müssen in der Balance zu zahlenbasierten Daten stehen.
Meine Arbeit hat gezeigt, wie wichtig es ist, Führungsinstrumente nicht nur an der Theorie, sondern vor allem an der Praxis zu orientieren. Das Cockpit ist ein Beispiel dafür, wie innovative Ansätze die Führung und Entwicklung junger Genossenschaften nachhaltig unterstützen können.
Für jedes Feld haben wir Fragen und Indikatoren definiert, die wir regelmässig und systematisch beantworten. Die Ergebnisse beurteilen wir bei Urbane Dörfer anhand eines Ampelsystems:
Grün = alles im Lot
Orange = beobachten
Rot = kritisch, Massnahme erforderlich
Die Praxis zeigt: In der Anwendung muss das Ausfüllen und Beurteilen vom Cockpit möglichst einfach gehen – sonst nutzen wir es nicht.
Wird ein Indikator als kritisch eingestuft, werden anhand eines definierten Prozesses Massnahmen gesucht:
Dank diesem Vorgehen haben wir etwa unbesetzte kritische Rollen identifiziert und erfolgreich Massnahmen umgesetzt.
Das Cockpit ist ein Modell, dass in anderen Genossenschaften angewendet werden kann. Für all diejenigen, die in der Führung und Entwicklung von Genossenschaften tätig sind oder ein Interesse an innovativen Managementansätzen haben, bietet diese Praxisarbeit wertvolle Einblicke und Anregungen.
Das Modell ist ein Creative-Common: es darf mit der Referenzangabe angewendet und weiterentwickelt werden.
Autorin: Andrea Burkhalter, andrea@urbanedoerfer.ch