Zur Frage «Wie wollen wir leben?» gehört unweigerlich auch die Frage «Wie wollen wir lernen?» Lernen ist ein lebenslanger Prozess, der im besten Fall neugierig macht, verbindet und Sinn stiftet. Im Urbanen Dorf Webergut entwickelt eine Spurgruppe deshalb ein Lernökosystem: Lernen soll ein lebendiger, natürlicher Teil des Alltags sein – in der Nachbarschaft, vernetzt mit lokalen Ressourcen und gemeinschaftlich gestaltet.
Text: Matthias Tobler & Barbara Zesiger
Inspiriert und verbunden mit verschiedenen Lernpionier*innen – u.a. der Initiative Colearning.org und dem Colearning Space im Berner Effinger – erarbeitet eine Spurgruppe von Dorfpionier*innen die Grundlagen für ein Lernen im Urbanen Dorf Webergut, das lebendig macht.
Was wäre, wenn …
Unter dem Arbeitstitel «Lernökosystem Webergut» entstehen keine klassischen Bildungsräume, sondern eine offene Lernlandschaft, in der Wohnen, Arbeiten und Lernen miteinander verschmelzen. Bestehende Strukturen – Gewerbebetriebe, Natur- und Freiräume, Kulturangebote und soziale Netzwerke – werden gezielt eingebunden, um Lernen zu ermöglichen, wo es sinnvoll ist: im echten Leben.
Bereits 1996 definierte die UNESCO im Bericht «Learning: The Treasure Within» vier zentrale Prinzipien für eine zukunftsfähige Bildung:
Auf diesen Säulen entwickelt das Urbane Dorf Webergut mit Partner*innen erste Lernräume und Bildungsformate. Ziel ist eine Lernkultur, die Wissen nicht nur vermittelt, sondern erfahrbar macht. Bildung soll sich dem Leben anpassen – nicht umgekehrt. Sie soll neugierig machen, verbinden und dazu ermutigen, Lernen als Teil eines nachhaltigen Miteinanders zu begreifen.