Anfang Dezember besuchten rund dreissig Studierende des Bachelorstudiengangs Umwelt- und Ressourcenmanagement an der Hochschule für Agrar- und Forstwirtschaft HAFL das Webergut. Im Rahmen der Forschungszusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule BFH bekamen sie Einblicke in den Prozess und das Wirken der Genossenschaft Urbane Dörfer und durften sich auch selbst im Gestalten von Prozessen ausprobieren.
Text: Magdalena
08:30 im «Loft» des Weberguts. Nach und nach füllt sich der Raum mit Studierenden des Bachelorstudiengangs Umwelt- und Ressourcenmanagement. Auch die zwei Studiengangsleiter*innen Jérôme Wider und Michaela Krummen sind anwesend. Die Studierenden bringen unterschiedliche Hintergründe und Lebenswege mit, was ihre Dynamik als Gruppe bereichert. Ihre Neugierde auf den Ort und den Vormittag trifft auf die Begeisterung der Gastgeber*innen Matthias Tobler und Magdalena Preimesberger vom Urbanen Dorf Webergut – eine inspirierende Energie, die den Raum erfüllt.
Nach der offiziellen Begrüssung durch Jérôme notierte die Gruppe auf Post-Its ihre Fragen an die Gastgeber, welche anschliessend gesammelt wurden. Matthias, Mitgründer von Urbane Dörfer und Dorfpionier im Webergut, übernahm die Präsentation und gab Einblicke in die Haltung und Motivation der Genossenschaft Urbane Dörfer, den Entstehungsprozess des Weberguts sowie die Notwendigkeit sozialen Wandels und wie die Dorfpionier*innen aktiv daran mitwirken.
Die Neugier der Studierenden war entfacht. Die anschliessende Fragerunde hätte den Vormittag problemlos ausfüllen können, musste aber mit Blick auf das weitere Programm pünktlich beendet werden.
Nach einer kurzen Pause startete die Besichtigung des Coworking Spaces und der Holzwerkstatt. Hier konnten die Studierenden die Umsetzung der Ideen und Prozesse direkt erleben. Es beeindruckte sie besonders, dass fast alle Möbel im Coworking Space Second-Hand sind und die darunterliegende Holzwerkstatt trotz ihrer Nähe nicht zu hören ist. Für die Studis ein praktisches Beispiel dafür, warum Testen so wichtig ist – rein theoretisch hätte sich nicht vorhersagen lassen, ob und welche Lärmbelästigung durch die Werkstatt entsteht.
Im Workshop ging es um die Wertstoffkreisläufe im Webergut – vom Umbau bis hin zum laufenden Betrieb. Es ging darum, möglichst konkrete und umsetzbare Ideen zu entwickeln. Erst wurde gemeinsam darüber nachgedacht, welche Wertstoffe anfallen bzw. vorhanden sind und wie darauf Einfluss genommen werden kann. Die Studierenden bildeten Gruppen, die sich jeweils einem Wertstoff widmeten, und entwickelten spannende Konzepte. Erstaunlich, was in so kurzer Zeit entstehen kann – die Ergebnisse, welche jeweils präsentiert wurden, lassen sich sehen: Von regelmässig stattfindenden Flohmärkten und geteilten Kleiderschränken über innovative Ansätze zur Wasseraufbereitung bis hin zur Wiederverwendung von Asphalt des Parkplatzes für Strassenreparaturen – die Ideen waren vielfältig und kreativ.
Auch Studiengangsleiter Jérôme war begeistert: «Es ist beeindruckend, welche Ideen in nur 15 Minuten in diesem Umfeld zu Tage kommen und wie konkret manche davon schon sind.»
Trotz des eng getakteten Programms kam das Format bei allen Beteiligten gut an. Es laufen bereits Gespräche, um im kommenden Semester weitere Veranstaltungen in diesem Stil zu organisieren. Die Genossenschaft Urbane Dörfer freut sich darauf, den Austausch fortzusetzen!